Mittsommernacht
Mittsommernacht
Öl auf Leinwand
2002
200 x 240 cm
-Die Natur kennt keine Vernichtung, nur den Austausch von Teilchen, eine stete Verwandlung.
(Wernher von Braun)
-Mittsommernacht ist einer der markantesten Momente auf der Erde in ihrem kosmischen Kreislauf/System, ein Höhe- wie Wendepunkt astralzentrierter (Natur-)Religionen. Zenit: höchste Blüte/Ausgestaltung und Beginn der Rückverwandlung
-Mein Mittsommernachts-Bild orientiert sich an der bildreichen, astralzentrierten Kultur der Maya:
Die achsensymmetrische Komposition schafft Klarheit und Strenge; im Bildzentrum eines im Original 3,5 Meter großen Kalendersteins der Maya aus dem frühen 16. Jahrhundert nach Christus, in dessen Mittelpunkt das Gesicht des Sonnengottes steht; ihn umkreisen die vier Elemente (Wasser, Erde, Luft, Feuer), denen Himmelskörper (Mond, Erde, Sonne, Venus) bzw. deren Zeichen/Embleme der Maya (erscheinen auch jeweils in den farblich entsprechenden Bildecken) sowie Farben (grün, orange, blau, rot) zugeordnet sind; als 5. Zeichen erscheint das Himmelszeichen der Maya unterhalb des Sonnengottes sowie auch oben auf der Bildmittelachse als Mittsommernachtszeichen;
das menschliche Leben als steter Zyklus wird versinnbildlicht durch den kreisförmigen Flug der Putti/Genien um den Sonnengott, durch die vier Elemente und alle Phasen der Existenz: Beginn/Geburt im Wasser, Auftritt/Wachstum auf der Erde, Aufstieg/Blüte in der Luft sowie Absturz/Vergehen im Feuer und Tod;
die zwei Götterstatuen rechts und links verkörpern jeweils das männliche und weibliche Prinzip; sie fordern zur Anbetung, Ahnung und Unterwerfung auf, während sie begleitet bzw. beschützt werden von zwei übermächtigen Reptilien, die zugleich jeweils mit einer ihrer Pfoten den Kalenderstein anzuhalten bzw. zu drehen scheinen.
Dieses Altarbild illustriert eine hierarchische Ordnung und Schöpfungsgeschichte eines metaphysischen Weltsystems, eine alberne Kosmologie, hinter der das existentielle menschliche Bedürfnis nach Halt und Sinn, nach Eins-Werden mit der Welt steht.
-In der Wüste von Nevada untersucht die USA in einem langjährigen Feldversuch die Lebensperspektiven nach einem Atomkrieg in einem abgegrenzten Areal mit ständig überhöhter Gamma-Strahlung. Die dabei untersuchten, stammesgeschichtlich höher entwickelten Säugetiere erkrankten allmählich und starben aus, die Reptilien dagegen zeigten keinerlei Veränderung.